Weihnachtsfeier Knigge

weihnachtsfeier-knigge-planer-agentur-berlin-1Die Weihnachtsfeier der Firma kann für Sie schnell in einem persönlichen Desaster enden – etwa wenn Sie zu viel Alkohol trinken. Doch das Weihnachtsfest birgt noch weitere Gefahren, die einem oftmals nicht bewusst sind. Wir sagen Ihnen, welches Verhalten zur Weihnachtsfeier angebracht ist, und präsentieren Ihnen die wichtigsten Regeln, damit Sie Ihre Karriere beim feucht-fröhlichen Fest nicht gefährden. – Hier geht es zum Download des „Weihnachtsfeier-Knigges“

Weihnachtsfeier: Fernbleiben keine Option

Trotz der lauernden Gefahren ist es enorm wichtig, dass Sie der Weihnachtsfeier nicht aus dem Weg gehen: „Wenn man nicht hingeht, sendet man das Signal: Mir ist es nicht wert, meine Freizeit mit meinen Kollegen und dem Chef zu verbringen“, so Agnes Jarosch, Kommunikationstrainerin und Mitglied im Deutschen Knigge-Rat, gegenüber der „Zeit“. Wer ohne einen wichtigen Grund den Feierlichkeiten fernbleibt, kann es sich schnell mit der Chefetage und den Kollegen verscherzen.

Goldene Regel: Mäßiger Alkoholkonsum

Es ist eigentlich selbstredend, sollte dennoch betont werden: Übermäßiger Alkoholkonsum ist absolut tabu. Wer betrunken ist, neigt generell dazu, negativ aufzufallen oder plaudert interne Angelegenheit aus, die nicht für alle Mitarbeiter bestimmt sind. Trotz des zumeist verlockenden Angebots an Alkohol gilt: Halten Sie unbedingt Maß!

Tanzen und Flirten: Gefährliche Versuchung

Alexander Freiherr von Fircks, ebenfalls Mitglied des Knigge-Rats weist im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ ferner darauf hin, dass aufdringliche Annäherungsversuche und übertriebene Tanzeinlagen ebenso tabu seien. „Weihnachts- und Adventsfeiern sind keine Faschingsgaudi.“ Sie sollen sich zwar amüsieren, aber nicht zu jedem Preis. Amerikanische Forscher des Scripps-Research-Instituts haben unlängst bewiesen, dass Alkohol aphrodisierend wirkt. Und auch die Praxis zeigt: Mit jedem Gläschen werden die Kollegen attraktiver. Wer jedoch nicht zum Gesprächsthema Nummer eins avancieren oder sich einen Korb einfangen will, sollte die Finger von seinen Kolleginnen (und Kollegen) lassen. „Auch auf der Weihnachtsfeier müssen Mitarbeiter Berufliches und Privates strikt trennen“, sagt Schaumann. Die Anstandsgrenze von einem halben Meter sollte nie unterschritten werden.

Angemessene Kleidung zur Weihnachtsfeier

Die angemessene Kleidung zur Weihnachtsfeier hängt vom geplanten Event ab. Bei einem Bummel über den Weihnachtsmarkt gilt die Regel, sich bequem und warm anzuziehen. Wenn Ihre Weihnachtsfeier in einem Restaurant samt Bankett weihnachtsfeier-knigge-planer-agentur-berlin-1stattfindet, sollten Sie auf jeden Fall edle Kleidung wählen. „In vielen Firmen brechen die Mitarbeiter nach Dienstschluss gemeinsam auf. Dann ist es wichtig, bürotaugliche Kleidung zu wählen, die am Abend aber mit Accessoires aufgewertet werden kann: Femininer Schmuck und Pumps mit etwas höheren Absätzen für die Damen, eine neue Krawatte für den Herren“, erläutert Knigge-Expertin Agnes Jarosch in der „Zeit“.

Essens-Etikette

Auch beim Essen sollten Sie verschiede Regeln einhalten, obgleich eine betriebliche Feier generell ungezwungener ist als andere Geschäftsessen. Bei einem Büfett mit mehreren Gängen sollten Sie Teller und Besteck jeweils nur einmal benutzen, sonst könnten Ihre Kollegen Sie als stillos einstufen. So ist es auch angebracht, mit dem zweiten Gang zu warten, bis der erste Teller abgeräumt ist. Beim Büfett sollten Sie auch einige Regeln beachten: „Kalte Vorspeisen wie Fisch und Salat werden vor warmen Antipasti aufgetischt, bei den Hauptgerichten kommt Fisch vor Fleisch. Und Käse isst man vor dem Dessert. Wer alles wahllos durcheinander auf seinen Teller spachtelt, gilt schnell als Banause“, warnt die „Rheinische Post“. Darüber hinaus sollten Sie Ihren Teller auf keinen Fall überfüllen – das hinterlässt einen gierigen Eindruck. Wenn Sie diese einfachen Regeln befolgen, steht einer reibungslosen Weihnachtsfeier nichts mehr im Wege.

Der Chef ist nicht Ihr Kumpel

Der größte Fauxpas lauert in der Verbrüderung mit Vorgesetzten, warnt der Stilexperte. Den Cweihnachtsfeier-planer_weihnachtsfeier_9hef mutig duzen und die nächste Gehaltserhöhung fordern, weckt keine Sympathien. Die Weihnachtsfeier ist kein Meeting, Berufliches bleibt außen vor. Ein Jobthema eignet sich lediglich als Gesprächseinstieg mit Kollegen, die man weniger gut kennt.  Auf der Weihnachtsfeier ist der Umgangston oft lockerer im Büro. Duzen sich dann die Mitarbeiter gegenseitig, heißt das nicht, dass das künftig auch für die Arbeit gilt. Gerade dem Chef gegenüber ist Zurückhaltung gefragt. Ob das «Du» am nächsten Tag noch Bestand hat, bestimme er allein, erläutert Karriereberaterin Carolin Lüdemann. «Sollte dieser wieder zum ‚Sie‘ zurückkehren, lässt man diesen Sinneswandel unkommentiert und geduldet sich bis zur nächsten Feierlichkeit», erklärt sie.

Den Absprung schaffen

Auch auf Weihnachtsfeiern gilt: Gehen, wenn’s am schönsten ist. „Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn sich die Gäste allmählich ausdünnen. Meist gegen elf“, weiß Schaumann. Oftmals ziehe ein harter Kern noch weiter in die nächste Bar. Doch Mitarbeiter, die am nächsten Tag wieder im Büro erscheinen müssen, sollten davon Abstand nehmen.

weihnachtsfeier-planer_comic_1Keine plumpen Vertraulichkeiten

Auf der Weihnachtsfeier sollten Mitarbeiter nicht zu privat werden. So sei eine solche Feier nicht der richtige Ort, um sich etwa über familiäre Probleme zu unterhalten. «Das kann dem eigenen Image schaden», sagt Agnes Jarosch vom Deutschen Knigge-Rat. Besser sei es, bei unverfänglichen Small-Talk-Themen zu bleiben. «Weihnachten und Geschenke eignen sich da zum Beispiel.» Denn dazu könne jeder etwas sagen, ohne dass es zu intim wird.

Nicht lästern

Tabu sei es auch, auf der Feier über Kollegen zu lästern, warnt Jarosch. Denn es wirkt schäbig, andere hinter ihrem Rücken schlechtzumachen. Ebenso unpassend sei es, etwa das Essen oder den Wein zu kritisieren. Auch mit platten Witzen oder flotten Sprüchen halten Mitarbeiter sich besser zurück- sie können hinterher schnell peinlich sein.

Am nächsten Tag entschuldigen

«Am nächsten Tag ist wieder jeder in seiner alten Rolle», wie Angerer betont. «Wer dann das Gefühl hat, er habe sich nicht so benommen, wie er sollte, spricht das am besten an.» Bei ausgeprägten Verstößen gegen die Benimm-Regeln ist eine Entschuldigung nicht die schlechteste Wahl. «Sonst kann das eine Negativspirale in Gang setzen», warnt die Etikette-Expertin. Hat man sich dagegen nur selbst blamiert, etwa durch peinliches Posen auf der Tanzfläche, hilft nur eins: Hoffen, dass schnell Gras über die Sache wächst.

Wenn man absagen muss

Wer kurzfristig ausfällt, etwa weil er krank wird oder ihm etwas Wichtiges dazwischenkommt, sollte unbedingt absagen: «Das ist immer guter Stil», sagt Angerer. «Auch wenn man denkt, da kommen 200 Leute, da fällt einer mehr oder weniger gar nicht auf.» Schließlich gehe es möglicherweise 10 oder 20 anderen auch so- und dann sollten die Organisatoren besser Bescheid wissen.

Beim Chef bedanken

Nach der Weihnachtsfeier gehört es zum guten Ton, sich beim Chef für die Einladung zu bedanken. In kleinerem Rahmen verabschieden Mitarbeiter sich am Ende der Feier daher am besten persönlich vom Vorgesetzten und sagen Dankeschön. Bei einer großen Feier mit 100 oder mehr Teilnehmern ist das dagegen kein Muss. «Sonst bedeutet das im Extremfall, dass der Chef am Ende 100-mal Hände schütteln muss», sagt Agnes Jarosch vom Deutschen Knigge-Rat in Bonn. In solchen Fällen verschieben Mitarbeiter es daher eventuell lieber auf den nächsten Tag, sich zu bedanken.